SIDESTREAM MUSIC ALBUM
von Kevin Behrendt

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Sidestream Music Album - Infos zur aktuellen Ausgabe

### Interessanter als die Neueinsteiger sind möglicherweise die Alben, die diesen Monat nicht einsteigen konnten. Genannt seien nicht nur ein ein mäßig kompiliertes Best Of von AMY MACDONALD, sondern vor allem zwei nachfolgende Fälle, die in der Vergangenheit schon große Erfolge feiern konnten. Bei MUMFORD & SONS kommt das nicht unbedingt überraschend. Mit dem nach wie vor phänomenalen „Sigh No More“ stellten sie noch das Album das Jahres, danach ging es mit den weiteren in 3-Jahresschritten folgenden Veröffentlichungen sukzessive bergab. Was sehr schade ist, denn live hat die Band durchaus ihre Qualitäten. Schon früh fremdelten die Mumfords mit ihrem charakteristischen Folk-Erfolgssound und wagten mit dem dritten Album einen R.E.M.-“Monster“mäßigen Ausbruch – nur um so zu klingen, wie zig andere ähnlich orientierte Bands. Für die jetzt vorliegende Nr. 4 „Delta“ holte man die Instrumente zwar wieder aus dem Keller, aber offenbar fand der Produzent es sehr lustig, diese derart zu synthetisieren, dass sie kaum noch erkennbar sind; jedes Stück Holz und damit die Seele des Klangs wurde quasi komplett ausgemerzt. Das Ergebnis ist eine nichtssagende Studie in Ideenlosigkeit, mäßigem Songwriting und mangelnder Begeisterung. Die eher schwache Vorab-Single „Guiding Light“ ist auch schon das Highlight des Ganzen.

### Etwas überraschender ist das Abschneiden von MARK KNOPFLER. Der ex-DIRE STRAITS-Frontmann war hier immer als eine Art Geheimtipp unterwegs, dessen Alben ihre Qualitäten meist erst mittelfristig enthüllten. Eine Platzierung war allerdings selbst bei den schwächeren Solo-Alben immer ziemlich sicher drin. Und eigentlich pflegt Knopfler auf „Down The Road Wherever“ genau den Mix aus Country, Folk, Blues und Jazz, für den er schon seit langem steht. Vielleicht mit ein paar weniger eingestreuten DIRE STRAITS-Anleihen als früher. Nicht wirklich schlecht und durchaus auch nicht langweilig. Aber ist es nun der Mangel an echter Überaschung oder das allzu routinierte Abspulen eines Vollprogramms – jedenfalls wartet man 16 Songs lang vergeblich darauf, dass irgendetwas die gemütliche Schaukelstuhl-Lethargie durchbricht.

### Die Vergangenheit ist die Zukunft, dachten sich offenbar MUSE und legen ein ebenso gehyptes wie kontroverses Stück Musik vor. Die Band ist bekannt dafür, sich konstant verändern zu wollen und diesen Weg entweder ganz oder gar nicht zu beschreiten. So verhält es sich auch mit „Simulation Theory“. MUSE machen nicht einfach einen nostalgischen Retro-Trip mit irgendeinem ehemals legendären Produzenten, nein sie kopieren auch Stil und Filmästhetik der 80er, zitieren den großen Medienphilosophen Jean Baudrillard und haben topaktuellen Produzenten einfach mal ein komplettes Flohmarkt-Inventar zum Spielen hingeworfen. Das Ergebnis ist ähnlich chaotisch und wechselhaft geraten, wie man das vermuten darf, und liegt irgendwo zwischen fast genial und vermurkstem Fehlversuch – ist aber immer interessant dabei. Gut, die Beats kamen damals nicht ganz so fett und breitbeinig daher, aber ansonsten ist dies durchaus eines der besseren 80er Jahre-Alben, das nicht in den 80ern entstanden ist. Wobei MUSE auch eine ganze Menge zurecht vergessenen oder verdrängten Schrott zutage fördern und nur zu bereitwillig adaptieren. Ob es beispielsweise wirklich clever ist, unbedingt wie PRINCE oder GEORGE MICHAEL von damals klingen zu wollen, darüber lässt sich streiten. Aber die Gruppe schafft es trotz allem noch, wie sie selbst zu klingen und dabei immer eine Nummer zu groß aufzutragen. Auch das ist eine Kunst und Qualität.

### NANOWAR OF STEEL hingegen wollen einfach nur Spaß. Die Heavy Metal-Parodisten aus Italien haben ein durchaus gelungenes Happy-Paket geschnürt, das eher den spezifischen Stil als einzelne Songs covert und stellenweise rasend bescheuert ist. Muss man mögen!



SIDESTREAM MUSIC ALBUM NO. 10 - DATE: 08.12.18


           
1 -- Muse - Simulation Theory 1
2 1 Grandaddy - Last Place (2017) 2
3 8 PASSENGER - Runaway 4
4 3 Element Of Crime - Schafe, Monster und Mäuse 2
5 4 Ashbury Heights - The Victorian Wallflowers 4
6 5 Greta Van Fleet - Anthem Of The Peaceful Army 2
7 2 Per Gessle - Smalltown Talk 3
8 7 VNV Nation - Noire 2
9 9 Peter Heppner - Confession & DoubtsTanzZwang 3
10 -- Nanowar Of Steel - Stairway To Valhalla 1
           

Aussteiger

           
  6 Roxette - Joyride (1991) 1
  10 Richard Ashcroft - Natural Rebel 1
           
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